Zen (Zenaria) Moses, Ex-Sportjournalistin und nun Privatdetektivin in
Santa Monica, betrauert gerade ihre verstorbene Katze in ihrer
Lieblingskneipe, als sie über die Leiche ihres Cousins Danny stolpert.
Nur ist Danny angeblich bereits seit 12 Jahren tot. Trotz des rührenden
Wiedersehens mit ihrem Onkel Sam kann sie sich nicht sofort um die
Familienangelegenheiten kümmern, denn sie muss ja Geld verdienen und
bekommt einen Auftrag von der Talkshow-Queen Latisha Maxwell. Die sucht
ihren verschwundenen Vater, von dem sie behauptet hat, er sei tot. Und
irgendwie ist das Karma aller miteinander verwebt, was dazu führt, dass
Zen über eine Leiche nach der anderen stolpert.
Ein Zitat aus dem Library Journal auf dem Klappentext empfiehlt
dieses Buch den Fans von Sue Grafton und Sara Paretsky. Das sollten
diese sich aber noch einmal gründlich überlegen.
Zen klang wie eine ziemlich interessante Figur. Ich mag Krimis mit
Biss, und dass Zen wie die Autorin selbst Lungenkrebs überlebt hat,
klang vielversprechend. Als Detektivin wurde sie allerdings schnell
unglaubwürdig. Sie übersah ständig Hinweise, die riesige Neonpfeile
über sich hängen hatten. Sie untersucht zwei Verbrechen, und die
Lösung des einen fällt ihr auf schier unglaubliche Weise in den Schoß
(obwohl sie ihn möglicherweise selbst hätte lösen können, wenn ihr
mal der Gedanke gekommen wäre, die Informationen anzusehen, die ihr
zugespielt wurden), und die Lösung des anderen war so schmerzlich
offensichtlich, dass ich eigentlich nur weitergelesen habe, weil ich
überzeugt war, da müsse noch eine große Überraschung kommen, denn
die Autorin könne ja schließlich nicht ... Sie kam nicht und sie
konnte.
Polizisten in diesem Buch wurden ganz einfach aufgeteilt in Böse
(die sie ohne guten Grund herumschubsten) und Gute (die ihr jedes Wort
glaubten, auch ohne das Fitzelchen eines Beweises.
Einige der Figuren hätten interessant sein können, wenn Cosin sich
die Mühe gemacht hätte, sie über ein bloßes Klischee hinaus zu
entwickeln. Und ich habe es dermaßen satt, dass Autoren ihre kernigen
Detektive gleich welchen Geschlechts zusammenschlagen lassen, woraufhin
diese sich aus dem Krankenhaus schleichen und das Äquivalent eines
Iron-Man-Rennens laufen, immer mit einem Stöhnen, dass der Körperteil,
der am schlimmsten verletzt wurde, sie noch umbringt, auf den Lippen.
Sollte ich den soziopathischen Helfer mit dem Affennamen noch
erwähnen? Nein, lieber nicht.
Vielleicht hätte es geholfen, wenn der Verleger einen Übersetzer
engagiert hätte, der unterscheiden kann, ob "Oh, dear" als
Kosename oder als Stoßseufzer gebraucht wird. Aber ich bezweifle, dass
das das Buch gerettet hätte.
Einen Punkt gibt es für einen originellen Anfang. Aber meiner
Meinung nach braucht man nach der zweiten Seite nicht mehr
weiterzulesen. |