Elizabeth M. Cosin

Zen und die Kunst des Mordens

Rororo 2000

Die Kritik basiert auf der deutschen Übersetzung von Angela Hohmann.

Christinas Meinung

Christinas Symbol

Zen (Zenaria) Moses, Ex-Sportjournalistin und nun Privatdetektivin in Santa Monica, betrauert gerade ihre verstorbene Katze in ihrer Lieblingskneipe, als sie über die Leiche ihres Cousins Danny stolpert. Nur ist Danny angeblich bereits seit 12 Jahren tot. Trotz des rührenden Wiedersehens mit ihrem Onkel Sam kann sie sich nicht sofort um die Familienangelegenheiten kümmern, denn sie muss ja Geld verdienen und bekommt einen Auftrag von der Talkshow-Queen Latisha Maxwell. Die sucht ihren verschwundenen Vater, von dem sie behauptet hat, er sei tot. Und irgendwie ist das Karma aller miteinander verwebt, was dazu führt, dass Zen über eine Leiche nach der anderen stolpert.

Ein Zitat aus dem Library Journal auf dem Klappentext empfiehlt dieses Buch den Fans von Sue Grafton und Sara Paretsky. Das sollten diese sich aber noch einmal gründlich überlegen.

Zen klang wie eine ziemlich interessante Figur. Ich mag Krimis mit Biss, und dass Zen wie die Autorin selbst Lungenkrebs überlebt hat, klang vielversprechend. Als Detektivin wurde sie allerdings schnell unglaubwürdig. Sie übersah ständig Hinweise, die riesige Neonpfeile über sich hängen hatten. Sie untersucht zwei Verbrechen, und die Lösung des einen fällt ihr auf schier unglaubliche Weise in den Schoß (obwohl sie ihn möglicherweise selbst hätte lösen können, wenn ihr mal der Gedanke gekommen wäre, die Informationen anzusehen, die ihr zugespielt wurden), und die Lösung des anderen war so schmerzlich offensichtlich, dass ich eigentlich nur weitergelesen habe, weil ich überzeugt war, da müsse noch eine große Überraschung kommen, denn die Autorin könne ja schließlich nicht ... Sie kam nicht und sie konnte.

Polizisten in diesem Buch wurden ganz einfach aufgeteilt in Böse (die sie ohne guten Grund herumschubsten) und Gute (die ihr jedes Wort glaubten, auch ohne das Fitzelchen eines Beweises.

Einige der Figuren hätten interessant sein können, wenn Cosin sich die Mühe gemacht hätte, sie über ein bloßes Klischee hinaus zu entwickeln. Und ich habe es dermaßen satt, dass Autoren ihre kernigen Detektive gleich welchen Geschlechts zusammenschlagen lassen, woraufhin diese sich aus dem Krankenhaus schleichen und das Äquivalent eines Iron-Man-Rennens laufen, immer mit einem Stöhnen, dass der Körperteil, der am schlimmsten verletzt wurde, sie noch umbringt, auf den Lippen.

Sollte ich den soziopathischen Helfer mit dem Affennamen noch erwähnen? Nein, lieber nicht.

Vielleicht hätte es geholfen, wenn der Verleger einen Übersetzer engagiert hätte, der unterscheiden kann, ob "Oh, dear" als Kosename oder als Stoßseufzer gebraucht wird. Aber ich bezweifle, dass das das Buch gerettet hätte.

Einen Punkt gibt es für einen originellen Anfang. Aber meiner Meinung nach braucht man nach der zweiten Seite nicht mehr weiterzulesen.

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Zuletzt aktualisiert am: Mittwoch, 12. Juli 2006

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