Marion Zimmer Bradley

Die Teufelsanbeter

Dark Satanic

Heyne Taschenbuch, 1995

Die Kritik bezieht sich auf die deutsche Übersetzung von Walter Brumm.

Monikas Meinung

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Der Bestsellerautor James Cannon hat mit seinem neuesten Buch, das sich mit den Praktiken von Satanisten befasst, offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Kurz nachdem er das Manuskript seinem Verleger Jamie Melford übergeben hat, stirbt er, angeblich an einem Herzanfall. Melford wird daraufhin von Unbekannten terrorisiert, ist aber wild entschlossen, das Buch zu veröffentlichen. Die Affäre nimmt jedoch unvorhersehbare Ausmaße an und droht, sein Familienleben zu zerstören.

Marion Zimmer Bradley, die den meisten als Autorin von Die Nebel von Avalon bekannt sein dürfte, hat sich mit Die Teufelsanbeter an einem Thriller versucht; das Ergebnis ist allerdings eher als mäßig zu bezeichnen. Obwohl die Thematik interessant und die ganze Geschichte auch leidlich spannend ist, erschien sie mir doch irgendwie zu durchsichtig. Ich bin normalerweise nicht sehr gut darin zu erraten, wer der Bösewicht in einem Buch ist, aber hier hatte ich keine Schwierigkeiten, die ganze Sache sehr bald zu durchschauen.

Ein weiterer Minuspunkt für das Buch, für den die Autorin allerdings nichts kann, ist die unsägliche deutsche Übersetzung. Außer der Tatsache, dass überall dort, wo im Englischen ganz offensichtlich psychic stand, im Deutschen das Adjektiv "psychisch" verwendet wurde, was in einem Text über paranormale Phänomene spätestens beim Korrekturlesen hätte auffallen müssen, sollte ein Übersetzer zumindest seiner Muttersprache so weit mächtig sein, dass er in der Lage ist, einen lesbaren Text zu produzieren. Er sollte wissen, dass im Deutschen die Zeiten anders verwendet werden als im Englischen, was vor allem bei Dialogen oft unfreiwillig komisch wirkt, weil kein normaler Mensch sich auf Deutsch so unterhält, ganz zu schweigen von der meistens nicht korrekten Verwendung des Konjunktiv Präsens.

Mit ungefähr 200 Seiten ist Die Teufelsanbeter relativ kurz, aber mehr hat die Geschichte letztendlich auch nicht hergegeben. Ein paar Klischees weniger und ein paar originelle Ideen mehr hätten es zu einer spannenden Lektüre für zwischendurch machen können, aber so hatte ich lediglich das Gefühl, dass ich meine Zeit besser mit einem anderen Buch verbracht hätte.

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Zuletzt aktualisiert am: Samstag, 01. Juli 2006

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