Alvin Miller kommt als siebter Sohn eines siebten Sohnes auf
die Welt, kurz bevor sein ältester Bruder im Hatrack River ertrinkt. Er erhält
den Namen seines Vaters, obwohl er nicht der Erstgeborene ist, weil der siebte
Sohn eines siebten Sohnes über besondere Kräfte verfügen soll. Doch zunächst
scheint alles sich gegen Alvin verschworen zu haben, in den ersten zehn Jahren
seines Lebens entgeht er mehrmals nur knapp, wenn auch auf wundersame Art, dem
Tod.
Orson Scott Card stand seit längerer Zeit auf der Liste der
Autoren, die ich ausprobieren wollte. Ich muss leider sagen, dass ich nur mäßig
beeindruckt bin, obwohl die Legenden von Alvin Maker durchaus einen gewissen
Reiz haben. Der Kurzroman Der grinsende Mann in der von Robert
Silverberg herausgegebenen Fantasy-Sammlung Der
7. Schrein war in meinen Augen eine der besseren Geschichten in diesem
Buch, dessen Lektüre sich immerhin dahingehend gelohnt hat, dass ich nun weiß,
welche Autoren ich um jeden Preis meiden sollte. Dass Der siebente Sohn mir letztendlich doch nicht so gut gefallen hat,
wie ich mir erhofft hatte, mag auch daran liegen, dass die Übersetzung (wieder
einmal) ziemlich mäßig war, ganz zu schweigen von den vielen Druckfehlern, die
dem schlechten Ruf des Bastei Lübbe Verlags alle Ehre machen.
Die Übersetzung ist jedoch nicht der einzige Kritikpunkt, ich
konnte mich irgendwie nicht so richtig in dieses vorindustrielle Amerika, in
dem neben der christlichen Religion auch Magie existiert, hineinfinden. Die
meisten Charaktere bleiben flach, auch wenn sie noch so viel sagende Namen
tragen, wobei mich auch die Inkonsequenz des Übersetzers gestört hat, manche
davon zu übersetzen, egal wie seltsam sie auf Deutsch klingen, andere hingegen
nicht. Vielleicht entwickeln sich einige der Figuren in den folgenden Büchern
ja noch weiter; sollte ich irgendwann doch noch lesen wollen, wie es
weitergeht, werde ich auf jeden Fall zum Original greifen. Vorerst habe ich
allerdings noch genug andere Bücher, die mich mehr interessieren.
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