Dan Brown

The Da Vinci Code

Sakrileg

Doubleday 2004
Diese Kritik bezieht sich auf das amerikanische Original.

Monikas Meinung

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Der Historiker Robert Langdon, Spezialist für Symbolik, ist im Pariser Louvre mit dem Kurator Jacques Saunière verabredet. Bevor es zu dem Treffen kommt, wird Saunière jedoch im Saal der Mona Lisa ermordet aufgefunden. Die äußerst mysteriösen Umstände seines Todes erscheinen noch geheimnisvoller, weil er auf dem Fußboden eine verschlüsselte Botschaft hinterlassen hat, von der die Polizei annimmt, sie enthalte vielleicht einen Hinweis auf den Mörder. Sie zieht deshalb Sophie Neveu hinzu, die im Ruf steht, jeden Code knacken zu können. Noch verwirrender wird die Angelegenheit, als Sophie feststellt, dass die Botschaft für sie bestimmt zu sein scheint und sie darin aufgefordert wird, Robert Langdon ausfindig zu machen. Die beiden beschließen, die Hintergründe des Verbrechens gemeinsam aufzuklären, wobei sie selbst in die Schusslinie geraten und Sophie einem Familiengeheimnis auf die Spur kommt, mit dem sie zehn Jahre zuvor schon einmal in Berührung gekommen war; es hatte zum Zerwürfnis mit ihrem Großvater geführt, der ihr sehr nahe gestanden hatte.

In seinem zweiten Buch über den Universitätsprofessor Robert Langdon hat Dan Brown den Heiligen Gral als zentrales Thema gewählt, ein Motiv, das selbst einen "Krimimuffel" wie mich dazu bringen kann, einen Ausflug in ein Genre zu machen, das mir nach wie vor eher fremd ist. Interessant fand ich an diesem Buch die Kulisse, die der Autor sich als Hintergrund ausgesucht hat - nach den Illuminati in Angels & Demons war es diesmal die Prieuré de Sion, eine geheime Bruderschaft, die (angeblich) so klingende Namen wie Leonardo da Vinci, Isaac Newton oder Jean Cocteau zu ihren Großmeistern zählt. Eine Recherche im Internet ergab, dass die Ursprünge dieser Bruderschaft eher undurchsichtig sind, auch ist nicht ganz geklärt, ob sie nach 1984 überhaupt noch weiter existiert hat, was für einen Roman jedoch grundsätzlich irrelevant ist. Dan Brown hat den Konflikt zwischen der Prieuré de Sion und der Katholischen Kirche, der es aus verschiedenen Gründen nicht recht ist, wenn die Geheimdokumente der Bruderschaft an die Öffentlichkeit gelangen, geschickt zu einer spannenden Handlung ausgebaut, auch wenn mir die Art, wie er das Buch strukturiert hat, nicht besonders gefallen hat.

Wobei wir bei den Kritikpunkten wären, die ich anzubringen hätte. Der Autor braucht "ewig", um den Spannungsbogen aufzubauen, bevor er (nach ca. 200 Seiten) verrät, worum es in der Geschichte eigentlich geht. Dabei wirft er immer und immer wieder neue Fragen auf, bevor er auch nur eine einzige davon beantwortet, die Erzählperspektive springt ständig zwischen den einzelnen Charakteren hin und her - was nicht grundsätzlich negativ ist -, allerdings sind die Kapitel für meinen Geschmack zu kurz und lassen den Erzählfluss stellenweise abgehackt erscheinen. Den Pulitzer-Preis wird Sakrileg mit Sicherheit nicht gewinnen, spannende Feierabendlektüre ist es jedoch allemal, und sollte es jemals verfilmt werden, werde ich mir das Ergebnis sicher ansehen.

Nachtrag 2006: Die Verfilmung, die in diesem Jahr in den Kinos läuft, hat mir recht gut gefallen, hier könnt ihr lesen, was Helga dazu meint.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 25. Juni 2006

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