Etwas hat überlebt - ach nein, das ist der falsche Film bzw. das falsche Buch. Aber
auch hier erhebt sich etwas aus den Tiefen der Zeit, das schon lange als ausgestorben
galt: Carcharodon megalodon, ein bisher nur von fossilen Zähnen bekannter Verwandter des
Weißen Hais. "Meg" - wem ist eigentlich diese unsägliche Abkürzung
eingefallen? - ist also die liebevolle Bezeichnung für "Megalodon", was in etwa
so viel heißt wie Riesenzahn. Denn riesig sind diese fossilen Zähne, aus denen man einen
Kiefer rekonstruiert hat, in dem ein Mann bequem Platz findet.
In den Tiefen des Marianengrabens hat unentdeckt eine Art überlebt, die seit mehr als
hunderttausend Jahren ausgestorben sein soll. Durch eine Verkettung unglücklicher
Umstände gelangt ein weibliches Exemplar dieser Spezies an die Oberfläche und richtet
unter den Wissenschaftlern, die ihm nachstellen, ein Blutbad an.
So viel zum Inhalt von Steve Altens Roman, viel mehr ist auch nicht darüber zu sagen.
Er ist zu Beginn leidlich spannend, driftet im Verlauf der Handlung aber immer weiter ab
und gipfelt in einem Showdown, der eines schlechten Horrorfilms würdig ist. Die
Charaktere sind einseitig, und keiner hat so viel Format, dass man es bedauern würde, wenn
er oder sie schließlich als Fischfutter endet. Selbst wenn man sein Hirn während der
Lektüre völlig abschaltet - schließlich muss man auch beim Lesen nicht immer
alles bierernst nehmen -, kommt spätestens beim ziemlich hanebüchenen
Schlussakt die
Erkenntnis, dass man dieses Buch nicht weiterempfehlen wird, zumindest nicht an gute
Freunde.
Den Preis für die gebundene Ausgabe ist dieses Machwerk keinesfalls wert, man sollte
auf das Taschenbuch warten oder gegebenenfalls auf den Film, da sich sicher irgendein
Drehbuchautor in näherer Zukunft für diesen Stoff interessieren wird (falls dies nicht
schon der Fall sein sollte). Für zarte Gemüter dürfte eine Verfilmung jedoch eine
Zumutung werden, da schon im Buch das Blut literweise spritzt. Die allerbeste Empfehlung
ist wahrscheinlich, seine Zeit mit der Lektüre eines anderen Buches zu verbringen.
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