Privatdetektiv Elvis Cole weiß nicht so recht, was er mit seiner
neuesten Klientin anfangen soll. Ellen Lang möchte, dass er ihren
verschwundenen Sohn Perry aufspürt, den ihr Mann Mort von der Schule
abgeholt, aber nicht nach Hause gebracht hat. Doch eigentlich ist die
unselbstständige Frau nur zu ihm gekommen, weil ihre Freundin Janet sie
dazu gedrängt hat. Ellen muss schnell lernen, auf eigenen Füßen zu
stehen, denn Mort hat sich mit Leuten eingelassen, die keinen Spaß
verstehen, und war offenbar so dumm, einen mexikanischen Drogenbaron zu
bestehlen. Cole und sein eigenbrötlerischer Partner Joe Pike haben alle
Hände voll zu tun, ihre Klientin und den Jungen am Leben zu halten.
Robert Crais hat schon Drehbücher für Fernsehserien wie "Cagney
& Lacey" und "Polizeirevier Hill Street" geschrieben,
bevor er mit KIDNAPPING seine eigene Krimiserie in Buchform startete.
Elvis Cole ist ein sympathischer Detektiv mit einem köstlichen Sinn
für Humor, der wie so viele seiner fiktiven Kollegen einen Partner
fürs Grobe hat, der es mit den Regeln unserer modernen Gesellschaft
nicht so genau nimmt. Crais schreibt in einem knappen, lakonischen Stil,
der angenehm zu lesen ist. Die Handlung von KIDNAPPING ist zwar nicht
ausgesprochen originell, aber spannend, und gewährt immer mal wieder
einen Blick hinter die Kulissen von Hollywood. Ab und zu gewinnen die
Macho-Töne die Oberhand, halten sich aber immer in erträglichen
Grenzen.
Ein Knaller mit einigen leisen Zwischentönen. |