Linda Barnes

Carlotta geht ins Netz

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Rowohlt TB

Christinas Meinung

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Carlotta Carlyle ist Privatdetektivin, aber weil das den Kühlschrank nicht füllt, fährt sie auch noch Taxi. Ihre beiden Jobs überschneiden sich, als ihre Chefin Gloria sie anheuert, um herauszufinden, wer die Fahrer von Green and White Cabs, darunter auch Glorias Bruder Marvin, zusammenschlägt. Carlotta vermutet einen Wettstreit zwischen großen und kleinen Taxiunternehmen, aber ihre Ermittlungen fördern nicht viel zu Tage. Es wird nur sehr bald deutlich, dass sie jemandem gewaltig auf die Füße tritt. Und dann ist da noch der geheimnisvolle "Frank", ein Freund ihres Ex-Lovers Sam Gianelli, der ihr einen Computer besorgt hat und sich nichts dabei denkt, in ihr Haus einzubrechen, wenn ihm danach ist.

CARLOTTA GEHT INS NETZ zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man als Leser nie so genau weiß, woran man eigentlich ist. Leider dient das nicht im mindesten dazu, Spannung zu erzeugen. Barnes lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers hierhin und dorthin, wobei ich mich fragte, ob sie einfach nicht besonders gut darin ist, Ablenkungsmanöver zu erfinden, oder selbst nicht genau wusste, wo das eigentlich hinführen sollte. Jedenfalls hat sie sich mit der Mafia, dem Bostoner Taxikrieg und dem psychotischen Computergenie übernommen, und am Ende war mir ziemlich egal, wer es denn nun gewesen ist. Eines muss man Barnes allerdings zugute halten. Es tut dem Verständnis der Geschichte keinen Abbruch, wenn man die vorherigen Carlotta-Carlyle-Krimis nicht gelesen hat. Man merkt zwar, dass hier Dinge vor sich gehen, die schon früher ihren Anfang genommen haben, aber das stört nicht übermäßig.

Völlig daneben fand ich, wie leicht sich Carlotta und ihre Freundin Roz mit dem Computer zurechtfanden. Beide waren sofort in der Lage, sich alle möglichen vertraulichen Informationen aus weiß der Himmel welchen Datenbanken zu holen. Der moderne Privatdetektiv drückt eben einfach nur ein paar Tasten. Aber hier spricht wahrscheinlich nur der Neid des Computermuffels aus mir, der eben nicht ohne Vorkenntnisse und nach einer nur relativ kurzen Einweisung wahre Wunder auf dem Information Superhighway vollbringen konnte.

Kein besonders prickelnder Krimi.

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Zuletzt aktualisiert am: Samstag, 24. Juni 2006

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