Polizeireporterin Britt Montero hat ihre Finger wieder mal am Puls
von Miami mit ihren Berichten über eine besonders brutale Bande von
jugendlichen Autodieben. Doch plötzlich scheint es vorbei zu sein mit
ihrem Erfolg. Sie bekommt nicht mehr mit, was in ihrem eigenen Revier
vor sich geht, und unter mehreren guten Stories steht nicht ihr Name,
sondern der von Trish Tierney, einer jungen Reporterin aus Oklahoma, die
gerade in der Lokalredaktion der Miami Daily News angefangen und Britt ein wenig unter ihre Fittiche genommen hat. Plötzlich muss Britt
um ihren Job fürchten, doch selbst das verblasst neben ihrer Sorge um
den Straßenjungen Howie, einem der Autodiebe, dem sie beim Ausstieg aus
der Szene helfen wollte.
Pulitzer-Preisträgerin Edna Buchanan stellt auch im dritten Band
ihrer Britt-Montero-Reihe wieder unter Beweis, dass sie eine fabelhafte
Autorin ist, die wie sonst kaum jemand eine rasante Geschichte erzählen
kann, ohne dabei auf interessante, lebendige Charaktere zu verzichten.
Wenn man eines ihrer Bücher in die Hand nimmt, wird man unweigerlich
direkt nach Miami versetzt und jagt mit Britt Montero hinter Verbrechern
her. SCHLANGENTANZ bildet da keine Ausnahme. Wieder zeigt Buchanan eine
Seite von Miami, die der Durchschnittstourist nicht unbedingt zu Gesicht
bekommt. Diesmal wird deutlich, dass die Lokalredaktion der Zeitung
genauso gefährlich sein kann wie die Straßen, auf denen sich die
Reporter ihre Stories suchen. Buchanans eigene Erfahrungen als
Polizeireporterin bilden das solide Fundament der Geschichte. Britt
Montero bleibt dabei ein Mensch, der Fehler macht und sich irren kann,
eine Heldin, mit der man sich identifizieren kann.
Ein temporeiches, realistisches und dennoch anrührendes
Krimivergnügen. |