Arbeitslos zu sein ist auch in der fernen Zukunft kein sehr
angenehmer Zustand, vor allem dann nicht, wenn der Kleiderspender den
Dienst quittiert, weil man die letzte Rechnung nicht bezahlen konnte.
Und wer geht schon gern im Adamskostüm zum Vorstellungsgespräch?
Selbst ein Anruf beim potenziellen nächsten Arbeitgeber entpuppt sich
als problematisch, da das Bildtelefon nun einmal keine Schamgefühle
kennt. Zu dumm, wenn man gerade sein ganzes Vermögen in wertlose
Grundstücke auf dem Mars investiert und verloren hat, doch Fisk Centers
hat Glück: Am anderen Ende der Leitung sitzt ein Mensch, der ihn nicht
für einen Perversen hält, sondern ihm zu einem neuen Anzug - und zu
einem neuen Job - verhilft. Doch Fisk scheint die merkwürdigsten Jobs
anzuziehen, keinen davon behält er sehr lange. Einer davon beschert ihm
sogar eine Adoptivtochter, nachdem er feststellen musste, dass er
anscheinend nicht zum Kinderhändler berufen ist. Die freche Göre
bringt ihren Adoptivpapa gehörig auf Trab, und gemeinsam sorgen sie von
nun an dafür, dass weder der Kleiderspender noch der Essensspender
wegen unbezahlter Rechnungen wieder abgestellt werden.
Die seltsamen Geschäfte des Mr. Fisk war mein erstes Buch von
Piers Anthony, und ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, ob es
auch mein letztes bleiben wird oder nicht. Streckenweise wirkte es auf
mich wie ein schriller Comic, dann wieder wie ein drittklassiger
Sciencefiction-Film. Im Prinzip ist es eher eine Aneinanderreihung von
Kurzgeschichten, die chronologisch aufeinander folgen und sich zu einem
mehr oder weniger einheitlichen Ganzen verbinden, indem sie die
verschiedenen Jobs beschreiben, die Fisk nacheinander annimmt. Einige
dieser Episoden sind recht witzig geschrieben, die Qualität ist jedoch
ziemlich schwankend. Bei der äußerst "länglichen"
Beschreibung eines futuristischen Autorennens war ich fast drauf und
dran aufzugeben, es weckte zu große Assoziationen mit dem Podrennen in Star Wars - Die dunkle Bedrohung,
das mich ebenfalls fast in sanften Schlaf gelullt hätte, wäre es nicht
von so lauten Geräuschen begleitet gewesen.
Anthonys satirischer Blick auf die menschliche Gesellschaft hat mir
zwar recht gut gefallen, aber die Umsetzung ließ meiner Meinung nach
einiges zu wünschen übrig. Die Kürze des Textes hat schließlich doch
bewirkt, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe; zu einem meiner
Lieblingsautoren wird er jedoch kaum werden. |