Ranger Anna Pigeon ist als Sanitäterin der Bekämpfung eines
Waldbrandes im kalifornischen Lassen Volcanic National Park zugeteilt.
Nach einem plötzlichen Wetterwechsel schneidet ein Feuersturm sie und
eine Gruppe von Feuerwehrleuten von der Außenwelt ab. Als alle wieder
aus ihren Schutzzelten kriechen, haben zwei es nicht geschafft. Einer
wurde ein Opfer des Feuers, der andere jedoch hat ein Messer zwischen
den Rippen stecken. Während sie darauf warten, dass die Rettungskräfte
zu ihnen vordringen, muss Anna versuchen, ihre Schützlinge vor der
Kälte und den Depressionen zu bewahren und außerdem einen Mörder
entlarven.
Nevada Barrs Anna Pigeon-Serie spielt in verschiedenen Nationalparks
in den USA, und die lebendige Beschreibung der Landschaft zeichnet jedes
Buch der Reihe aus. Wer FEUERSTURM liest, bekommt einen Eindruck davon,
wie es sein muss, unter einer feuerfesten Folie zu kauern und darauf zu
warten, dass das tobende Inferno über einen hinwegjagt. Dann kommt die
Kälte, die zwar das Feuer vertreibt, aber auch die Lebensgeister
lahmzulegen droht und die Helfer fernhält.
Anna Pigeon ist in jedem Buch in einem anderen Park stationiert. So
trifft sie auf immer neue Menschen, auch wenn manche davon sie durch
mehr als ein Abenteuer begleiten. Nur ihre Schwester und
Ferngesprächstherapeutin Molly war bisher immer dabei. Auf deren Rat
muss Anna aber in FEUERSTURM weitgehend verzichten, denn sie ist mit
ihren Verdächtigen abgeschottet wie in einem klassischen Landhauskrimi,
und jeder hat ein plausibles Motiv für den Mord. Barr beschreibt
anschaulich und nachvollziehbar die Auswirkungen der Situation auf die
Psyche der Betroffenen.
FEUERSTURM ist das vierte Buch der Reihe und hat mir bisher am besten
gefallen.