Michael Connelly

Das schwarze Echo

The Black Echo

Christinas Meinung

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Harry Bosch, Kriminalbeamter in Hollywood, wird an einem Wochenende zu einem scheinbaren Routinefall gerufen. Zunächst deutet alles darauf hin, dass der Tote in einem Abflussrohr am Mulholland-Damm an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Bosch kommt das Ganze Spanisch vor, und als er den Toten als Vietnamveteran Billy Meadows identifiziert, glaubt er erst recht nicht mehr an einen Unfall. Meadows war - wie auch Bosch - ein Spezialist für Tunnel. Sie dienten in derselben Einheit. Aber kaum hat Bosch ihn mit einem spektakulären Bankraub im Vorjahr in Verbindung gebracht, wird er auch schon wieder vom FBI und der Dienstaufsicht zurückgepfiffen. Dennoch gelingt es ihm, an dem Fall dranzubleiben. Er arbeitet zusammen mit FBI-Agentin Eleanor Wish. Im Schlepptau hat er meist die Detectives Lewis und Clarke von der Dienstaufsicht, die die Ermittlung gegen ihn persönlich nehmen.

Wish und Bosch treiben einen Straßenjungen namens Sharkey auf, der gesehen hat, wie Meadows’ Leiche abgeladen wurde. Ihre Ermittlungen führen sie auf die Spur eines von langer Hand vorbereiteten Verbrechens, das immer noch nicht abgeschlossen ist, und Meadows ist nicht der letzte Tote in dessen Verlauf. Zudem muss Bosch mit Erinnerungen an Vietnam umgehen, die er in die hinterste Ecke seines Gedächtnisses verbannt hatte.

Connelly hat mit seinem Erstlingswerk einen spannenden Krimi abgeliefert. Vor allem im letzten Viertel konnte ich das Buch einfach nicht mehr weglegen, als einige überraschende Wendungen meine Meinung über das Buch noch einmal gründlich durcheinander wirbelten und Dinge, die mich zu Beginn gestört hatten, rückblickend doch noch einen Sinn bekamen. Allen voran Agentin Wish, die zunächst aussieht wie die typische Alibi-Frau in einer ansonsten (fast) frauenfreien Zone. Was sich leider bis zum Schluss nicht ändert, ist diese typische "Der Held weiß alles und alle anderen sind Idioten"-Konfiguration. Aber einige der Charaktere, die lange wie ausgelutschte Stereotype wirken, schaffen es doch noch, den Leser zu überraschen. Connelly verfällt zwischendurch immer mal wieder ins Schwafeln, was für gelegentliche Längen sorgt und das Lesevergnügen ein wenig schmälert. Überflüssig wie ein Kropf waren z. B. die unglaublich ausführlichen Zusammenfassungen von Boschs früheren Fällen, die für das Verständnis der aktuellen Handlung nicht gebraucht wurden.

Alles in allem ist Connelly aber ein Autor, den ich gern wieder lesen werde.

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Zuletzt aktualisiert am: Samstag, 24. Juni 2006

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