Harry Bosch, Kriminalbeamter in Hollywood, wird an einem Wochenende
    zu einem scheinbaren Routinefall gerufen. Zunächst deutet alles darauf hin, dass der Tote
    in einem Abflussrohr am Mulholland-Damm an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Bosch
    kommt das Ganze Spanisch vor, und als er den Toten als Vietnamveteran Billy Meadows
    identifiziert, glaubt er erst recht nicht mehr an einen Unfall. Meadows war - wie auch
    Bosch - ein Spezialist für Tunnel. Sie dienten in derselben Einheit. Aber kaum hat Bosch
    ihn mit einem spektakulären Bankraub im Vorjahr in Verbindung gebracht, wird er auch
    schon wieder vom FBI und der Dienstaufsicht zurückgepfiffen. Dennoch gelingt es ihm, an
    dem Fall dranzubleiben. Er arbeitet zusammen mit FBI-Agentin Eleanor Wish. Im Schlepptau
    hat er meist die Detectives Lewis und Clarke von der Dienstaufsicht, die die Ermittlung
    gegen ihn persönlich nehmen.
    Wish und Bosch treiben einen Straßenjungen namens Sharkey auf, der gesehen hat, wie
    Meadows Leiche abgeladen wurde. Ihre Ermittlungen führen sie auf die Spur eines
    von langer Hand vorbereiteten Verbrechens, das immer noch nicht abgeschlossen ist, und
    Meadows ist nicht der letzte Tote in dessen Verlauf. Zudem muss Bosch mit Erinnerungen an
    Vietnam umgehen, die er in die hinterste Ecke seines Gedächtnisses verbannt hatte.
    Connelly hat mit seinem Erstlingswerk einen spannenden Krimi abgeliefert. Vor allem im
    letzten Viertel konnte ich das Buch einfach nicht mehr weglegen, als einige überraschende
    Wendungen meine Meinung über das Buch noch einmal gründlich durcheinander 
    wirbelten und
    Dinge, die mich zu Beginn gestört hatten, rückblickend doch noch einen Sinn bekamen.
    Allen voran Agentin Wish, die zunächst aussieht wie die typische Alibi-Frau in einer
    ansonsten (fast) frauenfreien Zone. Was sich leider bis zum Schluss nicht ändert, ist
    diese typische "Der Held weiß alles und alle anderen sind
    Idioten"-Konfiguration. Aber einige der Charaktere, die lange wie ausgelutschte
    Stereotype wirken, schaffen es doch noch, den Leser zu überraschen. Connelly verfällt
    zwischendurch immer mal wieder ins Schwafeln, was für gelegentliche Längen sorgt und das
    Lesevergnügen ein wenig schmälert. Überflüssig wie ein Kropf waren z. B. die
    unglaublich ausführlichen Zusammenfassungen von Boschs früheren Fällen, die für das
    Verständnis der aktuellen Handlung nicht gebraucht wurden.
    Alles in allem ist Connelly aber ein Autor, den ich gern wieder lesen werde.