Terry McCaleb war Profiler für das FBI, bis er nach einer
Herztransplantation seinen Beruf an den Nagel hängen musste. Die
Kriminalbeamtin Jaye Winston spürt ihn jedoch auf der Insel auf, auf
der er sich niedergelassen hat und Segeltouren für Touristen
veranstaltet, weil sie einen geheimnisvollen Mordfall hat und sicher
ist, dass der Täter nicht zum letzten Mal gemordet hat. Das Opfer war
ein Alkoholiker, der vor Jahren wegen Mordes an einer Prostituierten
angeklagt war und davongekommen ist. Als McCaleb den Fall analysiert und
Hinweisen nachgeht, kreuzt er den Weg von Detective Harry Bosch, der
gerade als Hauptzeuge in einem publicity-trächtigen Mordprozess
auftritt. Und dann drängt sich ihm ein unglaublicher Verdacht auf:
Könnte Harry Bosch die Grenze überschritten haben und vom
Gesetzeshüter zum Mörder geworden sein?
A DARKNESS MORE THAN NIGHT war eines dieser Bücher, mit denen ich
nur langsam warm werde. Zunächst konnte ich mich gar nicht mit Terry
McCaleb anfreunden, und dann nervten mich auch noch Terrys Segelpartner
und ein ziemlich unwahrscheinlicher Zug bei den Ermittlungen. Aber so
blieb es nicht. Connelly kommt langsam, aber gewaltig. Die Verknüpfung
der Verbrechen in diesem Buch mit den Gemälden des Renaissance-Malers
Hieronymus Bosch ist faszinierend. Connelly erzählt eine ungeheuer
komplexe Geschichte, verliert aber nichts aus den Augen und zieht keine
Lösungen aus dem Hut.
A DARKNESS MORE THAN NIGHT ist ein in sich abgeschlossenes Buch, und
ich glaube nicht, dass man Schwierigkeiten hat, der Geschichte zu
folgen, wenn man Connellys andere Bücher nicht kennt. Allerdings wird
es seinen Fans besonderes Vergnügen bereiten, seinen Serienhelden Harry
Bosch hier als Hauptverdächtigen zu sehen und die Querverweise auf
seine anderen Bücher zu entdecken.
Mit Connelly können Fans von atemberaubenden Thrillern mit Tiefgang
nichts falsch machen. |