Britt Montero ist Polizeireporterin für die Miami Daily News. Sehr
zum Missfallen ihrer Mutter, die sie lieber als Verkäuferin in einem
Modehaus unterbringen würde, verbringt sie ihre Zeit in den
Redaktionsräumen der Zeitung oder auf den Straßen von Miami, immer auf
der Suche nach einer interessanten Story. Von einem ihrer Informanten
erfährt sie, dass der ehemalige Football-Star D. Wayne Hudson in die
Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert wurde, nachdem er auf der
Flucht vor der Polizei einen Autounfall hatte. Das passt nun gar nicht
zum Image des Sportlers, der ein solides Leben führte und sich für
jugendliche Straftäter engagierte. Als er kurz darauf seinen eigentlich
nicht so schweren Verletzungen erliegt, ist Britt fest entschlossen, der
Sache auf den Grund zu gehen. Handelt es sich einfach um einen Fall von
Polizeibrutalität gegen einen Afroamerikaner, oder steckt vielleicht
doch viel mehr dahinter? Das Polizeipräsidium mauert, und ihr wird auf
handfeste Weise klargemacht, wie unerwünscht ihre Nachforschungen sind.
Erst eine Unterhaltung mit der Streifenpolizistin Francie bringt Britt
auf die richtige Fährte, während Miami sich in ein Pulverfass
verwandelt, das nur darauf wartet, dass jemand die Lunte anzündet.
Polizeireporterin Edna Buchanan bekommt wahrscheinlich keine Medaille
von der Handelskammer von Miami. Obwohl die Liebe zu ihrer Heimatstadt
immer wieder durchscheint, ist mir die Lust auf einen Urlaub in Miami
gründlich vergangen. Das Buch allerdings konnte ich kaum aus der Hand
legen. CONTENTS UNDER PRESSURE, das erste Buch der Britt-Montero-Reihe,
ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und jedem, der eine
gute Dosis Realismus mag und verkraften kann, wärmstens ans Herz zu
legen. Leichten Punktabzug gab es für die gekünstelte
Liebesgeschichte, die einfach nur da zu sein schien, weil sie eben nicht
fehlen darf. Dafür können die Leser aber auch einem Profi über die
Schulter schauen und aus erster Hand erfahren, wie die Arbeit einer
Polizeireporterin aussieht. Entgegen klassischer Krimimanier jagt Britt
Montero dabei nicht einem einzigen bösen Buben hinterher, sondern
verfolgt eine ganze Reihe von Stories und schlägt sich dabei noch mit
ihrer Vorgesetzten Gretchen herum, die am liebsten nur gute Nachrichten
drucken würde, um niemanden zu verärgern. Buchanan schafft es, sich
dabei nicht zu verzetteln und verleiht ihrer Geschichte ein Gefühl von
Authentizität.
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