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       Am Silvesterabend wird im Elizabeth River die Leiche des
      Reporters Ted Eddings gefunden, der beim Tauchen auf dem Gelände der
      ehemaligen Schiffswerft ertrunken zu sein scheint. Was hatte er in der
      eisigen Winternacht dort zu suchen? War es ein Unfall oder Mord? Bei der
      Obduktion seiner Leiche fallen Kay Scarpetta ein paar merkwürdige Dinge
      auf, die sie daran zweifeln lassen, dass es sich um einen Unfall handelt.
      Der Fall zieht weitere Kreise, als schließlich jemand aus ihrer näheren
      Umgebung einem Mordanschlag zum Opfer fällt, der Verbindung zu einer
      gefährlichen Sekte gehabt zu haben scheint. 
      
      Cause of Death ist der siebte Roman in der Reihe um
      die Pathologin Kay Scarpetta und das erste Buch von Patricia Cornwell, das
      ich gelesen habe. Wenn man die Entwicklung der Heldin nicht kennt, ist es
      zunächst etwas schwierig, sich in die Handlung hineinzufinden, in die
      immer wieder Episoden aus Kays Familienleben eingeflochten werden. Einen
      breiten Raum nimmt ihre Beziehung zu ihrer Nichte Lucy ein, einer
      hochbegabten Computerspezialistin, deren Kenntnisse einen wichtigen Teil
      zur Aufklärung der Morde beitragen. Im Verlauf der Handlung erfährt man
      jedoch genug über die einzelnen Charaktere, um sich nicht verloren zu
      fühlen, wenn man die früheren Bücher nicht gelesen hat. 
      Cornwells Erzählfluss ist eher ruhig, und der
      Spannungsbogen baut sich nur langsam auf, so dass ich nicht sagen könnte,
      ich hätte das Buch nicht aus der Hand legen können. Zum Ende hin
      überstürzen sich die Ereignisse jedoch, als die Auflösung näher
      rückt. Man merkt, dass die Autorin sich über das, was sie schreibt,
      sorgfältig informiert hat. Für Cause of Death hat sie z. B.
      tauchen gelernt, um diese Szenen realistisch beschreiben zu können. Die
      Schilderungen der Obduktionen sind detailliert und dürften auf zarte
      Gemüter vielleicht etwas schockierend wirken, tragen jedoch dazu bei, die
      Geschichte interessant zu machen. Insgesamt eine empfehlenswerte Lektüre,
      durchaus nicht nur für eingefleischte Krimifans, zu denen ich mich nicht
      zähle.  |