Pat Conroy

Beach Music

Der Gesang des Meeres

Bantam Books 1995
Die Kritik basiert auf der amerikanischen Originalausgabe.

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Nach dem Selbstmord seiner Frau hat Jack McCall alle Verbindungen zu seiner Familie abgebrochen und ist mit seiner kleinen Tochter Leah nach Rom gezogen. Erst als seine Mutter an Leukämie erkrankt, kehrt er nach Waterford, South Carolina, zurück. Kaum angekommen holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Am Krankenbett seiner Mutter haben sich seine Brüder versammelt, mit denen er die Erinnerungen an eine durch den Alkoholismus seines Vaters zerstörte Kindheit teilt. Die Rückkehr nach Waterford konfrontiert ihn auch wieder mit den Ereignissen, die ihn und seine Freunde auseinandergerissen und seinen besten Freund in den Untergrund getrieben haben und nicht zuletzt mit der tragischen Geschichte, die seine Frau dazu gebracht hat, von einer Brücke in Charleston zu springen.

Pat Conroy versucht, eine monumentale Geschichte zu erzählen, eine Geschichte, die mehrere Generationen und Kontinente umspannt. Seine Figuren sind beinahe ausnahmslos tragisch. Wenn mal jemand keine grauenhafte Kindheit hatte oder von den Nazis verfolgt wurde oder durch Sucht sein Leben zerstörte, war das allein schon ein Makel, der das Leben in eine Tragödie verwandelte. Mehr ist an seinen Figuren nicht dran. Vermutlich ist das der Grund dafür, dass der Flickenteppich seiner Geschichten keinen Zusammenhalt hat. Einige von ihnen sind schön und mitreißend, ein bisschen schmalzig, aber das muss ja nicht schlecht sein. Andere Episoden hingegen sind so steif und klischeehaft, dass man sie am liebsten überspringen möchte. Das gilt vor allem für die Geschichten, die im von den Nazis besetzten Osteuropa spielen.

Trotz allem hat Pat Conroy immer, wenn ich das Buch eigentlich weglegen wollte, die Kurve gekriegt und mich doch irgendwie zum Weiterlesen gebracht, ein bisschen so wie man fasziniert auf ein brennendes Haus starrt. Hätte er ein paar Ingredienzien weggelassen und sich auf die verbliebenen konzentriert, wäre wahrscheinlich ein faszinierender Roman daraus geworden. Bei HERR DER GEZEITEN hat es geklappt, bei BEACH MUSIC nicht.

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Zuletzt aktualisiert am: Samstag, 24. Juni 2006

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