Als Superintendent Duncan Kincaid von Scotland Yard seine Nachbarin
Jasmine Dent tot in ihrem Bett findet, ist er zunächst trotz einiger
verdächtiger Umstände gewillt, die Sache auf sich beruhen zu lassen,
denn Jasmine war schwer krebskrank und hatte bereits daran gedacht,
ihrem Leben selbst ein Ende zu bereiten. Aber dann häufen sich die
Hinweise darauf, dass Jasmine zu früh und keineswegs freiwillig aus dem
Leben geschieden ist. Gemeinsam mit seiner Partnerin Gemma James nimmt
er Jasmines Erben unter die Lupe und sucht nach der Lösung des Rätsels
in Jasmines Vergangenheit.
ALLES WIRD GUT ist das zweite Buch aus Crombies Serie um Duncan
Kincaid und Gemma James und das erste Buch, das ich von ihr gelesen
habe. Die Geschichte hat eine ganz klassische Struktur. Eine eng
abgegrenzte Gruppe von Verdächtigen wird von den Detektiven unter die
Lupe genommen, auch wenn sich nicht alles an einem Ort abspielt und
darauf verzichtet wird, am Ende alle in der Bibliothek zusammenzurufen,
um den Täter zu entlarven. Die Stimmung des Buches ist nachdenklich,
der Erzählfluss ruhig und die handelnden Personen sorgfältig
gezeichnet und glaubhaft. Dafür, dass der Detektiv ein Polizist war, kam
ziemlich wenig Polizeiarbeit vor, aber das hat mich nicht besonders
gestört, da der Fall ja auch eher persönlicher Natur war. Nur die
Auflösung wirkte ein wenig konstruiert. Noch einen kleinen Punktabzug
gibt es für Deborah Crombie, weil sie alles andere als subtil ist in
ihren Andeutungen über eine mögliche zukünftige Beziehung zwischen
ihren beiden Helden. Besonders gut ist ihr hingegen gelungen, das
Mordopfer rückblickend zum Leben zu erwecken.
Fast beiläufig kommt in dem Buch die aktive Sterbehilfe vor. Womit
ich nicht sagen will, dass das Thema in diesem Rahmen diskutiert werden
sollte. In meinen Augen hat die Autorin deutlich gemacht, dass sie diese
Entscheidung für die Privatsache der Betroffenen hält.
Ein gut geschriebener Krimi von einer Autorin, die ich sicher noch
öfter lesen werde. |