Ein Serienkiller, der sich seine Opfer über das
Internet sucht und ein intelligentes Computerprogramm ergeben in
diesem futuristischen Krimi einen hochexplosiven Cocktail, den der
Autor zunächst zwar sehr vorsichtig mixt, der aber eine unerwartete
Langzeitwirkung birgt.
Tessa Lambert experimentiert an der Universität von
Oxford mit einem KI-Programm, das einen Durchbruch in der Forschung
über künstliche Intelligenz darstellt. Es erweist sich einem
menschlichen Kommunikationspartner als ebenbürtig, und die
Testpersonen sind nicht mehr in der Lage zu unterscheiden, ob sie
sich gerade mit einem Menschen oder mit einer Maschine unterhalten
haben. Als der Killer in Tessas Computer einbricht, entkommt das
Programm ins Internet.
David Ambrose schrieb u. a. das Drehbuch für den
Film Der letzte Countdown, in dem ein Kriegsschiff in den
Zweiten Weltkrieg zurückversetzt wird. Auch wenn in Der 8. Tag
die Krimielemente überwiegen, ist es ein futuristisch anmutender
Technothriller, denn Computerprogramme, die ein eigenes Bewusstsein
entwickeln können, gibt es (glücklicherweise noch) nicht. Leider ist
es Ambrose nicht so recht gelungen, die Handlungsstränge miteinander
zu verknüpfen, so dass es immer wieder zu Brüchen im Erzählfluss
kommt. Die Szenen wechseln teilweise abrupt und übergangslos.
Außerdem trägt die deutsche Übersetzung nicht unbedingt dazu bei,
das Buch lesbarer zu machen; die nur sporadisch vorhandene
Interpunktion stört beim Lesen langer Sätze immens, jedenfalls dann,
wenn man die "alte" deutsche Rechtschreibung gewohnt ist. Wer des
Englischen mächtig ist, sollte zur Originalausgabe greifen.
Trotz der teilweise recht interessanten Aspekte der
Geschichte vermochte Der 8. Tag mich nie wirklich zu fesseln.
Lediglich der recht überraschende Schluss war eine Belohnung dafür,
bis zum Ende des Buches durchgehalten zu haben. |